DIE ENTSTEHUNG DER BÜNDNER FREIMAURERLOGEN UND DES FREIMAURERZIRKELS "AURORA"
Am 09. Oktober 1816 entstand in „Las Agnas“ (übersetzt: „die Erlen“), einer kleinen Siedlung zwischen den Gemeinden Bever und La Punt, in einem Wirtshaus, das gleichzeitig auch kultureller Treffpunkt und Gerichtsgebäude des Oberengadins war, unter dem Namen „L’Intimité Parfaite“, die erste Freimaurerloge im Kanton Graubünden. Diese Loge wurde durch zurückgekehrte Engadiner Freimaurer gegründet, die Jahre zuvor aus wirtschaftlichen und existentiellen Gründen ihre Heimat verlassen mussten und in der Ferne mit der Freimaurerei in Kontakt kamen. Die Loge wurde jedoch aufgrund fehlenden Nachwuchses nach wenigen Jahrzehnten wieder geschlossen. 1929 wurde dieses Wirtshaus abgerissen. Bis auf das benachbarte und heute verlassene ehemalige Bahnwärterhäuschen, zwei antiken Möbelstücken und einer Anzahl Freimaurerschürzen aus dem Wirtshaus ist heute vom ehemaligen Kulturzentrum Las Agnas nichts mehr übriggeblieben. Ein Jahr später, 1817, wurde in Chur die Freimaurerloge „Freiheit und Eintracht“ gegründet, die 1834 jedoch ihre Tore wieder schloss, 1858 erneut und endgültig unter dem lateinischen Namen „Libertas et Concordia“ wieder installiert wurde. In Davos waren es zugezogene Freimaurer, die 1905 das Freimaurer-Kränzchen „Humanitas“ ins Leben riefen, mit der Absicht, baldmöglichst eine Freimaurerloge daraus zu gründen. Bereits 1907 war es dann soweit, und es entstand die Freimaurerloge „Humanitas“. Kurz darauf wurde mit dem Bau eines Logengebäudes begonnen, und 1908 konnte die Loge im neuen Gebäude einziehen. Zwei weitere Kränzchen entstanden im Unterengadin 1887 in Sent und im Juli 1907 in Scuol-Tarasp. Diese beiden Kränzchen existieren heute nicht mehr. Am 09. Februar 1908 vereinigten sich 13 im Oberengadin und den angrenzenden Talschaften wohnende Freimaurer im Hotel La Margna in St. Moritz zum freimaurerischen Kränzchen „Aurora“, welches unter das Patronat der Freimaurerloge „Libertas et Concordia“ im Orient von Chur gestellt wurde. Das Kränzchen florierte in den folgenden Jahren und wuchs auf über 40 Mitglieder. Da nach der Machtübername durch die Nazionalsozialisten 1933 in Deutschland und im Zusammenhang mit der Fonjallaz-Initiative 1937 in der Schweiz, der Druck auf die Freimaurerei stark zunahm, kam es in den Logen zu einem deutlichen Rückgang der Mitgliederzahlen. Unser Kränzchen zählte schliesslich im Frühling 1940 noch 12, dem politischen Druck standhaft gebliebene Mitglieder. In der Nachkriegszeit lebte das Kränzchen dann langsam wieder auf, musste sich aber über Jahre hindurch und etwas heimatlos geworden, in verschiedenen Hotellokalen in St. Moritz, Celerina und Sils treffen, bis es schliesslich im Hotel La Margna in St. Moritz, wo es 1908 gegründet worden war, wieder ein Zuhause fand und zum Zirkel Aurora umgetauft wurde. Der Zirkel richtete zudem an der Via Tinus 38 in St. Moritz ein Zirkellokal ein, das einerseits als Zirkelarchiv und andererseits den Zusammenkünften der Brüder dient. Der Zirkel Aurora besteht heute aus 23 Freimaurern aus den Logen „Libertas et Concordia“ im Orient von Chur, „Humanitas“ im Orient von Davos, „Modestia cum Libertate“ im Orient von Zürich, „Aurora Humanitatis“ im Orient von Zürich, „Sapere Aude“ im Orient von Zürich und „Fiat Lux“ im Orient von Luzern. Wir treffen uns einmal im Monat, jeweils am Abend des zweiten Donnerstags des Monats, entweder im Konferenzraum des Hotel Waldhaus am See in St. Moritz oder in unserem Logenlokal . An diesen Zusammenkünften wird von einem Bruder ein Vortrag über ein freimaurerisches oder verwandtes Thema gehalten. Im Anschluss daran erfolgt eine Diskussion. Im Gegensatz zu den Logen führen wir im Zirkel keine rituellen Arbeiten durch.
Erstellungsdatum der Homepage 07.02.2007
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